Gluten sind in aller Munde, aber was ist so schlimm daran?
Zusammengefasst könnte ich es so formulieren: Gluten machen dick, süchtig und lösen manchmal Allergien aus.
Aber der Reihe nach….
Was sind Gluten?
Gluten, das ist Klebereiweiß und damit das wichtigste Weizenprotein.
Halt Stopp, falls du jetzt sagst „das trifft auf mich nicht zu, denn ich esse nur Roggen oder Dinkelbrot“, dann hast du dich zu früh gefreut.
Auch hierin befinden sich Gluten. Gluten sind in fast allen Getreidesorten wie z. B. Gerste, Roggen, Bulgur, Grünkern und Dinkel enthalten. Und diese Getreide sind in sehr vielen Lebensmitteln und an deren Herstellung beteiligt, nicht nur so offensichtlichen wie Brot, Kekse, Kuchen und Nudeln.
Das schlimme daran, Gluten machen uns abhängig.

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Was passiert mit den Gluten in unserem Körper?
Sobald wir glutenhaltige Produkte, wie beispielsweise Brot verzehren, wird das Glutein während des Verdauungsprozesses in verschiedene Polypeptide umgewandelt.
Diese Polypeptide sind in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Diese Schranke verhindert, dass Blut ins Gehirn gelangt, denn unser Gehirn reagiert auf viele Substanzen, die sich im Blut befinden, äußerst empfindlich.
Einige davon können sehr unangenehme und damit unerwünschte Wirkungen hervorrufen, falls diese beispielsweise in den Hippocampus, die Großhirnrinde oder andere Bereiche unseres Gehirns hineingelangen.
Sobald diese Polypeptide besagte Schranke passieren, docken sie an die Morphinrezeptoren des Gehirns an. Das sind übrigens dieselben Rezeptoren, an denen auch Rauschgifte andocken.
Die Folge: Durch den Verzehr von Gluten werden wir süchtig nach mehr! Mehr Brot, Brötchen und Croissants, mehr Keksen, Muffins, Teilchen und Kuchen, mehr Salzstangen, mehr Nudeln etc.
„Sucht“, ich kann gut verstehen, wenn es dir erst einmal schwer fällt, bei einem Lebensmittel, das seit Jahrhunderten in aller Munde ist, einen solchen Gedanken zuzulassen.
Es wird sogar noch schlimmer.
Es wird noch erschreckender
Eine Studie einer wissenschaftlichen Forschungstruppe des psychiatrischen Instituts der Universität South Caroline ging jedoch noch einen Schritt weiter.
Es gibt ein Arzneimittel namens Naloxon, welches Heroinsüchtigen verabreicht wird, die sich bei einer Festnahme wehren und um sich schlagen. Sobald dieses Medikament verabreicht wird, werden diese Menschen schlagartig aus ihrem Rausch herausgerissen. Sie sind somit nicht mehr high, denn Naloxon stellt ein sofortiges Gegengift zu Heroin und anderen Opiaten dar.
Dieses Medikament wurde Teilnehmern, die normalerweise Weizen bzw. glutenhaltige Lebensmittel essen verabreicht. Dabei wurde festgestellt, dass dieses Medikament ähnlich wirkt, wie bei einem Junkie. Auch hier löst sich umgehend die Bindung der Polypeptide, die sich aus den Gluten gebildet haben und die an die Rezeptoren unseres Gehirn angedockt haben. Das bedeutet, dass dasselbe Medikament, dass ein Heroinjunkie bekommt, um ihn „runterzuholen“ auch die Wirkung blockiert, die der Verzehr von Gluten bei uns bewirkt.
Es zeigte sich, dass die Personen, die Naloxan erhielten, insgesamt ca. 400 Kalorien weniger zu sich nahmen, als die Kontrollgruppe.
Weitere Tests an der Universität Michigan liefern ähnliche Ergebnisse.
Wieso Gluten mittlerweile so gefährlich sind
Zwischen den Anfängen des Weizens (Einkorn oder Emmer) und dem heutigen Weizen bestehen himmelweite Unterschiede. Gerade die genmanipulierte Veränderung in den letzten 50 Jahren, hat ungeahnte Auswirkungen auf den menschlichen Körper und unsere Gesundheit. So ist alleine der Glutengehalt durch die verschiedenen Züchtungsformen enorm gestiegen. Waren früher etwa 5 Prozent Gluten enthalten, so sind es heute 50 Prozent.
Da ein Zusammenhang zwischen Übergewicht, einigen schwerwiegenden Krankheiten und dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln in Amerika schon länger vermutet wurde, haben sich Wissenschaftler des amerikanischen nationalen Gesundheitsinstituts (NIH) ans Werk gemacht und fanden heraus, was beim Verzehr von Gluten in unserem Körper tatsächlich geschieht, siehe oben.
So langsam schwappen diese Erkenntnisse über den großen Teich auch zu uns.
So lässt sich auch erklären, warum Personen, die auf Gluten verzichten, deutliche Erfolge in der Gewichtsreduktion erzielen.
Aber nicht nur das. Auch wird berichtet, dass sich innerhalb von einigen Tagen bis Wochen, die Laune, die Konzentrationsfähigkeit und die Schlafqualität bessert.
Die Alternativen zu Gluten
Mittlerweile gibt es immer mehr glutenfreie Produkte, allerdings haben die meisten einen anderen Nachteil, denn die glutenfreien Fertigprodukte, die du in Supermärkten oder Reformhäusern etc. kaufen kannst, angefangen bei Brot, Süßwaren bis hin zu Pasta, haben meist deutlich mehr Zucker und Fett. Deshalb sind auch diese nicht empfehlenswert.
Mittlerweile haben sich auch immer mehr Bauern dazu entschieden, wieder die Urform des Weizens, d. h. Emmer, Einkorn oder Kamut anzubauen. Diese Getreidesorten werden manchmal sogar von Gluten-Allergikern vertragen, weil diese so geringe Glutenmengen enthalten. Auch gibt es daraus hergestellte Produkte zu kaufen.
Solltest du in deiner Nähe keinen Bauern oder kein Geschäft finden, in dem du solche ursprünglichen Getreide und Getreideprodukte kaufen kannst, dann empfehle ich dir, dein Brot und sonstigen getreidehaltigen Produkte selbst herzustellen.
Deshalb habe ich abschließend noch ein richtig leckeres Rezept für dich.
Chia-Mandelbrot ohne Gluten
Zutaten:
50 g Chia-Samen
500 g Magerquark
300 g gemahlene Mandeln
1 Päckchen Backpulver
½ TL Salz
Zubereitung:
Chia-Samen schroten, mit dem Magerquark mischen und 10 Minuten quellen lassen. Die gemahlenen Mandeln mit dem Backpulver und dem Salz mischen. Dieses Gemisch dann mit den restlichen Zutaten mischen und zu einem geschmeidigen Teig verrühren.
In eine Form geben und bei 180 Grad 50 Minuten backen.
Ich wünsche dir guten Appetit! Außerdem freue ich mich über deinen Kommentar, wie dir das Brot geschmeckt hat.
Alles liebe für dich!
Gabi
Der Beitrag Vorsicht Gluten – wie Gluten deiner Gesundheit schaden erschien zuerst auf Ratgeber gesund leben.